Wem der Name Lost Cities bekannt vorkommt, der denkt sicherlich an das Kartenspiel für zwei Spieler von Reiner Knizia. Da das Spiel so erfolgreich war, erweitert der Kosmos-Verlag, nun seine Produktpalette und bringt mit Lost Cities – Das Brettspiel, eine Variante für vier Spieler heraus. Zusätzlich wurden die anderen Spielversionen überarbeitet, so dass die Lost Cities Reihe in einheitlichem Gewand erstrahlt.
Der Spielablauf
Expeditionen starten
Als Spieler schickt ihr in Lost Cities eure Forscher auf gefährliche Expeditionen, um die fünf sagenumwobenen Städte zu finden.
Dazu hat jeder Spieler fünf Forscher zur Verfügung. Also für jede der fünf Städte einen. Die Forscher starten ihre Reise alle vom zentralen Lager aus und bahnen sich ihren Weg auf festgelegten Routen. Diese fünf Routen sind farblich voneinander getrennt.
Um einen Forscher zu bewegen, wird nicht einfach gewürfelt, sondern es müssen geschickt Karten gespielt werden. Ist man am Zug hat man als Spieler nur zwei Optionen: Entweder man spielt eine seiner 8 Handkarten aus oder wirft eine davon ab. Anschließend wird sofort wieder eine Karte vom Nachziehstapel, oder von den abgeworfenen Karten nachgezogen.
Möchte man einen Forscher auf der grünen Expedition um ein Feld nach vorne bewegen, muss eine grüne Karte ausgelegt werden. Karten gibt es
in fünf verschiedenen Farben, die jeweils mit den Zahlen von 0 bis 10 nummeriert sind.
Jeder Spieler kann somit fünf verschiedene Kartenstapel vor sich ablegen, für jede Expedition einen. Die einzige Regel dabei: Die neu ausgespielte Karte muss entweder die selbe oder eine höhere Nummer aufweisen. Mit einer 10 zu starten macht somit nur wenig Sinn.
Da jeder Zahlenwert pro Farbe nur zwei mal vorkommt, muss man die ausgespielten Karten der Gegner stets im Blick behalten. Denn man entscheidet selbst, ob und in welcher Reihenfolge man seine Forscher auf Erkundung schickt.
Passt eine Handkarte nicht mehr in eine Reihe, oder kann nicht passend angelegt werden, ist man gezwungen eine Handkarte abzuwerfen. Diese steht dann allen Spielern zum Nachziehen zur Verfügung. Man sollte also versuchen, seinen Mitspielern keine passenden Karten zuzuspielen.
Punkte sammeln
Gleich zu Spielbeginn alle seine Forscher loszuschicken, ist meist keine gute Idee, da die Felder der Expeditionen Punktewerte aufweisen. Problem dabei: die ersten drei Felder sind mit Minuspunkten versehen. Man muss somit, um Pluspunkte bei der Wertung zu erhalten mindestens vier Karten einer Farbe spielen.
Gewertet wird erst nachdem die fünfte Figur die Brücke zwischen dem 6. und 7. Feld überschreitet. Anschließend werden die Punkte jeder Expedition addiert, bzw subtrahiert. Wer nach drei solcher Runden die meisten Punkte sammeln konnte gewinnt das Spiel.
Rundenvariationen
Damit nicht jede Runde genau gleich abläuft, gibt es kleine Ereigniskärtchen, die zufällig auf dem Spielplan verteilt werden. Diese verändern die Eigenschaft einzelner Spielfelder. So kann es zum Beispiel sein, dass man sofort auf einem Feld Siegpunkte bekommt oder einfach ein Feld weiterlaufen darf.
Außerdem gibt es noch Kärtchen mit Artefakten. Je mehr man am Spielende davon gesammelt hat, desto mehr Extrapunkte erhält man. Das fiese dabei ist, dass man für keine, bzw. wenige Artefakte ebenfalls Minuspunkte erhält. Man sollte das Sammeln also nicht aus den Augen verlieren.
Das Spielmaterial
In der schön gestalteten Schachtel befindet sich der Spielplan, 20 Holzfiguren, die leicht verständliche Anleitung, kleine Pappmarker und 110 Spielkarten. Der Spielplan und die Karten sind zum Thema passend designet. Nur lassen sich die Farben sehr schwer unterscheiden. Gerade die grünen und blauen Karten sehen sich sehr ähnlich. Außerdem machen die Karten keinen sehr wertigen Eindruck. Schon nach einem Spieleabend sahen die Karten sehr abgenutzt und bespielt aus. Da sind wir vom Kosmos-Verlag bisher anderes gewohnt.
Fazit
Lost Cities – Das Brettspiel ist das perfekte Familienspiel bzw. das Spiel für einen entspannten Spieleabend, bei dem man sich auch während dem Spielen noch unterhalten möchte. Da Lost Cities keine allzu komplexe Strategie und Vorausplanung benötigt, ist es schnell erklärt und man kann sofort losspielen. Mit seinen 30-40 Minuten Spielzeit kann man Lost Cities auch mal zwischendurch einschieben. Wir hatten viel Spaß mit dem Spiel, vor allem zu viert. Es bietet eine schöne Abwechslung zu komplexen und langwierigen Strategiespielen.
Wer ein schönes und zugängliches Spiel für zwischendurch sucht, das auch mit der ganzen Familie gespielt werden kann, ist mit Lost Cities – Das Brettspiel, gut beraten.
Spiele aus der Lost Cities – Reihe
Infos zum Spiel
Erschienen beim Kosmos Verlag
Preis: 29,99€
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30-60 Minuten
Spieleranzahl: 2-4
Link zur Spielanleitung